22 22 GUTES LEBEN | GUTE ZEIT | GUTE NACHBARN | GUTE UNTERHALTUNG Für was sind die Pilze im Wald denn gut? Essbare Pilze haben sehr viele Vitamine und Mine- ralstoffe und sind dadurch sehr gesund, etwa ver- gleichbar mit Gemüse. Wie sammle ich Pilze? Für Pilzsammler ist ein gutes Bestimmungsbuch unerlässlich. Anfängern empfiehlt sich die Teil- nahme an Pilzexkursionen, wie sie Volkshoch- schulen oder der NABU anbieten. Wichtige Sammelregeln sind: • Nur ernten, was man 100%ig kennt oder bestim- men kann. Bei einigen Speisepilzen besteht Ver- wechslungsgefahr mit ähnlich aussehenden Gift- pilzen, z. B. der Wiesen-Champignon mit dem Knollenblätterpilz. Ist man sich unsicher, dann die Pilze lieber stehen lassen oder eine Pilzberatungs- stelle aufsuchen (Adressen gibts bei der Stadtver- waltung oder dem Gesundheitsamt). • Nur so viele Pilze sammeln, wie man essen kann. Zu junge und zu alte Pilze stehen lassen. Ältere, angefressene Pilze nicht zerstören, denn sie wer- fen noch Sporen ab, die der Vermehrung dienen. • Pilze vorsichtig herausdrehen oder mit einem kleinen, scharfen Messer dicht über dem Boden abschneiden. Nicht heraus- reißen, denn das schädigt das unter- irdisch wachsende Pilzgeflecht, das Myzel. Ein eventuell im Boden entste- hendes Loch wieder mit Erde oder Laub füllen, damit das Pilzgeflecht nicht austrocknet. • Pilze schon am Fundort reinigen und am besten in einem luftdurchlässigen Korb transportieren. In Plastiktüten verderben sie. Warum sollten Pilze nicht umgestoßen oder zertreten werden? Pilze sind Folgezersetzer und wandeln hartes pflanzliches Material in Dünger um.Tote Äste wür- den ansonsten viele Jahre brauchen bis sie verrot- tet wären. Dieser Dünger kann von anderen Pflan- zen leichter aufgenommen werden. Oder sie zer- stören kranke Bäume/Pflanzen und sorgen so für ein Gleichgewicht in der Natur. Andere Bäume haben dadurch mehr Platz und können besser wachsen. Pilze bilden auch eine Gemeinschaft (Symbiose) mit Bäumen und Pflanzen. Deshalb sollten keine Pilze zertreten werden – sie sind ein Bestandteil des Waldes und sorgen für dessen Gesundheit. Außerdem sind Pilze auch Nahrung für andere Tiere wie z. B. Schnecken und Würmer. Fressen auch größere Tiere Pilze? Ja, Wildschweine lieben Hirschtrüffel und Rehe knabbern auch gern mal an Steinpilzen und ande- ren Arten. Wie bereite ich Pilze zu? Pilze sollten kühl und trocken aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden verzehrt werden. Nie roh essen, sondern gut durchbraten, schmoren, grillen oder dünsten. Da sie schwer verdaulich sind, nicht zu viel davon und auch nicht zu spät am Abend essen. Einfach clever! ... unser Prof. Dr. Viktor L. Wuttke Herbstzeit = Pilzzeit Ahhh, der Herbst – da kann man Pilze sammeln. Aber, was Ihr für den Pilz haltet, ist nur der Fruchtkörper. Schauen wir uns das einmal genauer an. Der eigentliche Pilze befindet sich unter der Erde. Da sind ganz dünne Fäden, die den Boden wie Adern durch- ziehen und sie heißen Myzel. Das, was wir sehen, ist der Frucht- körper. Wenn er reif ist, fallen Sporen heraus. Daraus entstehen wieder neue Pilze. VLW_umschau_2_2016_160913:Layout 1 15.09.16 10:28 Seite 22 VLW_umschau_2_2016_160913:Layout 115.09.1610:28 Seite 22