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VLW_UMschau_2_2018

14 GUTES LEBEN | GUTE ZEIT | GUTE NACHBARN | GUTE UNTERHALTUNG Die 1905 erbaute „Villa Camilla“ im Miltitzer Park. Unterwegs in: Miltitz – eine andere Welt im Westen Leipzigs Links blitzt die blaugrüne Wasserfläche des Kulk witzer Sees durch die Blätter der Straßen - bäume, rechts verbreiten kleine Häuser und Gärten beinahe dörfliches Ambiente. Ist das noch Leipzig? Aber ja! Seit 1999 gehört das über 800-jährige Miltitz (1215 Ersterwähnung), 1934 aus dem Zusammenschluss der bis dato selbstständigen Gemeinden Groß- und Klein - mil titz entstanden, zur Messestadt. Seinen länd lichen Charme und die Atmosphäre einer intakten Dorfgemeinschaft hat sich der neue Ortsteil aber bis heute erhalten. Von der bra- chialen Bauwut der neunziger Jahre und des aktuellen Leipzig-Booms ist Miltitz, sieht man von zwei großen Eigenheimsiedlungen einmal ab, weitgehend verschont geblieben. Die barok- ke Dorfkirche, gebaut 1739/40 von Johann Christoph Steinmüller, wurde bereits zu DDR- Zeiten weitgehend originalgetreu restauriert, in der ehemaligen Dorf- und heutigen Grund - schule von 1899 tagt der engagierte Ort - schaftsrat. Generationen von Schülern gingen von der 1. bis zur 10. Klasse in diese Schu le. Der Schimmel und der Kulki Prägend für Miltitz waren und sind aber vor allem zwei Dinge. 1901 verlegte die Chemische Fabrik Schimmel & Co. – damals Weltmarkt füh - rer bei der Herstellung von Duft- und Aroma - stof fen – ihren Sitz von Leipzig nach Klein mil - titz und verschaffte dem damaligen Dörfchen ein fast kleinstädtisches Flair und einige reprä- sentative Bauten. Die plötzlich wohlhabenden Kleinmiltitzer sahen seitdem ein wenig auf die Großmiltitzer herab, was mehrere Versuche einer einvernehmlichen Vereinigung der beiden Orte in den zwanziger Jahren vereitelte. Erst 1934 kam es zum, „von oben diktierten“, Zusammenschluss. 1948 wurde Schimmel & Co. Verstaatlicht und in VEB Schimmel und Co. umbenannt. Später hieß sie VEB Chemische Fabrik Miltitz und 1984 wurde das Werk in die VEB Riechstoff-Fabrik Wolfen eingegliedert. Seit 1993 firmiert das Unternehmen unter Bell Flavours & Fragrances. Übrigens: Auf dem Haupt gebäude des Unternehmens befand sich Unser VLW-Reporter C h r i s t i a n G . H at man per Bus, Bahn oder Auto von Stadtzentrum aus über die sich endlos dehnende Lützner Straße zunächst die Lindenauer Altbauten und schließlich, den nunmehr vollendeten Karl- Heine-Kanal querend, die Plattenbauten Grü - naus hinter sich gelassen, eröffnet sich gleich nach der letzten Kreuzung mit Supermarkt und Tankstelle eine komplett andere Welt.

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