UMSCHAU 2 | 2025 Die Mitgliederzeitschrift der Vereinigten Leipziger Wohnungsgenossenschaft eG

VORWORT Hallo! liebe Mitglieder, Mieter, Partner und Freunde, Halbzeit 2025, das heißt für uns auch Rechenschaft abzulegen vor der Vertreterversammlung. Die VLW ist auf Kurs, wie Sie den Sei- ten 4 und 5 sowie den nachfolgenden Tabellen entnehmen können. 4,4 Millionen Euro Jahresüberschuss waren besser als erwartet und zudem auch eine Steigerung zum Vorjahr (ca. 3 Mio.€). Die Ver- sammlung war darüber hinaus etwas Besonderes. Nach der Wahl im März dieses Jahres kam sie in dieser Konstellation ein letztes Mal zusammen. Einen Großteil der Vertreterinnen und Vertreter sehen wir wieder, aber einige auch nicht, jedenfalls nicht in die- sem Ehrenamt. Unser herzlicher Dank auch an dieser Stelle noch einmal allen, die sich für unsere VLW engagiert haben und weiter- hin engagieren. Natürlich darf auch der obligatorische Blick auf unsere Baustellen nicht fehlen. Getreu dem Motto eines ehemaligen Fußballers, der sagte „Weiter, immer weiter!“ geht es zwischen Eutritzsch und bald auch Schkeuditz voran. Auf den Seiten 10 und 11 haben wir das ak- tuelle Geschehen zusammengefasst. Fitnesstrainerin Michèle Hertzsch hat ein paar leichte Übungen für jedermann zusammengestellt. Auf den Seiten 14 und 15 gibt es Tipps, wie es fi t in den Sommer geht. Zudem haben wir in der letzten Ausgabe unsere Serie zu den Leip- ziger Friedhöfen beendet. Auf den Seiten 18 und 19 beginnt eine neue über die Leipziger Parkanlagen. Wir starten mit dem wohl be- kanntesten Park Leipzigs, dem Clara-Zetkin-Park. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen der Umschau, einen traumhaften Sommer und natürlich unvergessliche Stunden im Urlaub! Viele Grüße aus der Hartzstraße Ihr Wolf-Rüdiger Kliebes Vorstand (Vors.) Ihr Sven Moritz Vorstand 3

Grundsätze ordnungsgemäßer Buchfüh- rung entwickelt und aufgestellt wurde. Anschließend übernahm wieder Ver- sammlungsleiter Thomas Heinemann das Wort und erläuterte den Anwesenden kurz den Bericht des Aufsichtsrats, der allen mit den Geschäftsberichtsunterlagen zu- gegangen war. Es folgte der Bericht des Vorstands, der in diesem Jahr komplett durch Vorstand Sven Moritz präsentiert wurde. Auch 2024 war ein erfolgreiches Jahr für die VLW. Mit einem Jahresüberschuss von knapp 4,4 Millionen Euro verbesserte sich das Er- gebnis im Vergleich zu 2024 (ca. 3 Millio- nen Euro). Der Überschuss lag damit etwa 800.000 Euro über dem Plan, was sich vor allem durch die Aufl ösung von Rück- stellungen, höhere Mieteinnahmen sowie durch gefl ossene Fördermittel der Stadt Leipzig erklärt. Der Vorstand gab einen kurzen Einblick in das politische Umfeld, in dem die VLW ihre Ergebnisse erreicht. Steigerungen auf der Ausgabenseite im zweistelligen, prozentualen Bereich stehen Mietsteige- rungen von 9,8 Prozent entgegen. Durch kaufmännische Vor- und Weitsicht gelang es dennoch, gute Ergebnisse zu erzielen, ohne die Mitglieder über Gebühr zu belas- ten. Im weiteren Verlauf äußerte sich Sven Moritz über die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft, die Entwicklung der Um- satzerlöse, der Mieten, der Betriebskosten sowie des Bestandes an Finanzmitteln. Neben der umfänglichen Darstellung des Geschäftsverlaufes 2024 erfolgte ein Aus- blick in das Geschäftsjahr 2025. Vorstand Sven Moritz berichtete den Vertre- terinnen und Vertretern Trotz schwieriger werdender Rahmen- bedingungen setzt die VLW ihr Investiti- onsprogramm weiter fort. In seinem Be- richt ging der Vorstand auf die laufenden und geplanten Vorhaben ein. Erfreulich ist nach wie vor, dass die fertiggestellten Wohnungen große Nachfrage erzielen und zügig vermietet werden. Die VLW erhält in diesem Jahr einen neuen Internetauftritt. Die Anwesenden erhielten einen ersten Schulterblick auf den aktuel- len Stand. Im Fokus des neuen Auftritts stehen die Themen Mobilität und Barrie- refreiheit. Ziel ist, den neuen Auftritt im Spätsommer 2025 online zu schalten. Darüber hinaus informierte der Vorstand auch über den erfolgreichen Wechsel auf eine neue Version des Mitgliederportals. Auch hier erhoffen sich alle Beteiligten eine komfortablere und bessere Nutzung als bisher. Danach ließ Thomas Heinemann über die zu treffenden Beschlüsse abstimmen. Auf- sichtsrat und Vorstand bedankten sich für Ein Dankeschön für Treue und Engagement. Verabschiedung der Vertreterinnen und Vertreter, die nicht noch einmal dabei sind. die Entlastung, das Vertrauen und die kon- struktive Zusammenarbeit. Andreas Marks, der auch bei dieser Wahl den Vorsitz des Wahlvorstandes innen hat- te, fasste das Wahlgeschehen 2025 für die Mitgliedervertreterinnen und Mitglieder- vertreter zusammen. Die Wahlbeteiligung war in diesem Jahr mit knapp 20 Prozent leider etwas geringer als bei den Wahlen 2015 und 2020. Dennoch standen am Ende 71 gewählte Vertreterinnen und Vertreter sowie 11 Ersatzvertreterinnen und Ersatz- vertreter fest. Für die begann mit dem Ende der Versammlung am 6. Juni 2025 ihre Amtszeit. Und da ein Beginn meistens auch im Zu- sammenhang mit einem Ende steht, wur- den zum Ende der Veranstaltung insge- samt acht Vertreterinnen und Vertreter, die nicht mehr für das Amt kandidierten, von Aufsichtsrat und Vorstand feierlich mit Blumen und einem kleinen Präsent verabschiedet. Der Abend endete in entspannter Atmo- sphäre bei gutem Essen und angenehmen Gesprächen. Beschluss-Nr.: 1/2025 Die Vertreterversammlung stellt den Jahresabschluss 2024 (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Lage- bericht) mit einer Bilanzsumme von 264.833.704,74 € und einem Jahresüber- schuss von 4.366.898,88 € einstimmig, ohne Gegenstimmen und ohne Stimment- haltungen, fest. Beschluss-Nr.: 2/2025 Die Vertreterversammlung beschließt ein- stimmig, ohne Gegenstimmen und ohne Stimmenthaltungen, den Bilanzgewinn in Höhe von 3.930.208,99 € in die anderen Ergebnisrücklagen einzustellen. Beschluss-Nr.: 3/2025 Die Vertreterversammlung beschließt ein- stimmig, ohne Gegenstimmen und ohne Stimmenthaltungen, die Entlastung der Mitglieder des Vorstandes für das Ge- schäftsjahr 2024. Beschluss-Nr.: 4/2025 Die Vertreterversammlung beschließt ein- stimmig, ohne Gegenstimmen und ohne Stimmenthaltungen, die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrates für das Ge- schäftsjahr 2024. 5

Bilanz 2024 – Passiva PASSIVA 31.12.2024 31.12.2023 € € € € A. Eigenkapital I Geschä sguthaben der mit Ablauf des Geschä sjahres 1 ausgeschiedenen Mitglieder 2 der verbleibenden Mitglieder 3 aus gekündigten Geschä santeilen Rückständige fällige Einzah- lungen auf Geschä santeile: II Kapitalrücklage III Ergebnisrücklagen 1 Sonderrücklage gem. §27 Abs. 2 Satz 3 DMBiIG 2 Gesetzliche Rücklage davon aus dem Jahresüberschuss des Geschä sjahres eingestellt: 395.145,73 8.093.127,50 9.610,00 320.688,10 7.978.819,84 18.600,00 (37.276,77) 8.497.883,23 (40.268,41) 8.318.107,94 361.142,55 346.832,55 50.601.272,91 3.448.888,43 50.601.272,91 3.012.198,54 (436.689,89) (302.422,38) 3 Andere Ergebnisrücklagen 30.169.583,69 84.219.745,03 27.447.782,29 81.061.253,74 IV Bilanzergebnis 1 Jahresüberschuss 2 Einstellungen aus dem Jahres- überschuss in Ergebnisrücklagen Eigenkapital insgesamt B Rückstellungen 1 Rückstellungen für Pensionen 2 Steuerrückstellungen 3 Sons ge Rückstellungen C Verbindlichkeiten 1 Verbindlichkeiten gegenüber Kredi ns tuten 2 Erhaltene Anzahlungen 3 Verbindlichkeiten aus Lieferungen 4.366.898,88 3.024.223,78 -436.689,89 3.930.208,99 -302.422,38 2.721.801,40 97.008.979,80 92.447.995,63 349.030,00 0,00 364.316,00 5.500,00 2.251.403,57 2.600.433,57 2.361.396,86 2.731.212,86 148.648.906,04 14.500.210,49 145.002.202,08 13.857.683,28 und Leistungen 1.722.758,56 2.025.205,96 a) Verbindlichkeiten aus Vermietung 452.577,08 330.092,03 b) Verbindlichkeiten aus anderen Lieferungen und Leistungen 1.270.181,48 1.695.113,93 4 Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 5 Sons ge Verbindlichkeiten 85.018,68 52.351,87 81.486,92 46.860,40 davon aus Steuern (19.245,35) 165.009.245,64 (17.189,46) 161.013.438,64 D Rechnungsabgrenzungsposten Andere Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme 215.045,73 264.833.704,74 117.354,55 256.310.001,68 7

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zu Beginn der Arbeiten erwähnt, sind es mietpreisgebundene Wohnungen, für de- ren Anmietung ein weißer Wohnberechti- gungsschein benötigt wird. Blick zum Haus Nummer 3. Hier sind wir mit den Fassaden noch nicht ganz so weit, allerdings aber auch auf einem guten Weg. Die Kabel und Vorbereitungen für die Leuchtwerbung sind abgeschlossen. Gera- de wird verputzt. Auch innen passiert viel. Die Installationen der neuen Versorgungs- leitungen sowie Trockenbau und weitere Ausbauarbeiten gehen Hand in Hand. Ge- plant ist, dass in die 12 neuen Wohnungen zum 1. Dezember 2025 neue Mitglieder ein- ziehen. Auch in diesem Haus entstehen nur preisgebundene Wohnungen. Arthur-Hausmann-Straße 11-17 Im letzten denkmalgeschützten VLW-Sa- nierungsprojekt sind die Abriss- und Roh- bauarbeiten abgeschlossen. Damit sind die großen Lücken, die durch den umfang- reichen und so nicht geplanten Abbruch entstanden sind, wieder geschlossen. Alle Etagen können begangen werden und die nachfolgenden Arbeiten haben sich an- geschlossen. Am weitesten sind wir im Haus 11. Dort ist bereits der Innenputz auf drei Etagen fertig und die ersten Trocken- bauarbeiten haben begonnen. Im Haus 13 sind die Rohinstallationen für die Gewerke Heizung, Sanitär und Elektro fertig und in Kürze geht es mit dem weiteren Ausbau analog des Hauses 11 weiter. Die Häuser 15 und 17 folgen daraufhin. Die Dächer waren im Vergleich zur Sub- stanz im Inneren in einem besseren Zu- stand. Hausweise werden sie daher ab- gedeckt, neue Unterspannbahnen und Dachlatten eingebracht und neu einge- deckt. Alle Fenster sind getauscht, die straßenseitige Fassade ist gedämmt und wird gerade armiert sowie geputzt. Auf der Hofseite sind die Vorbereitungen für die neuen Balkone abgeschlossen und auch diese Seite wird nunmehr gedämmt, armiert und verputzt. Zeppelinstraße 21-27 Im Herbst dieses Jahres geht es in Schkeuditz weiter. Der Bauantrag dafür ist komplett und eingereicht. Bis Mitte Juli GUTES LEBEN Neue Fenster in der Arthur-Hausmann- Straße 11-17 Geschossdecken wieder geschlossen Die Fassade in der Arthur-Hausmann- Straße 11-17 „putzt" sich heraus Am Dach in der Arthur-Hausmann-Straße 11-17 geht`s voran 2025 rechnen wir mit der Genehmigung. Parallel dazu sind die ersten Ausschrei- bungspakete auf dem Markt und Ende Mai 2025 wurden im Rahmen der Submissi- onen die Angebote gesichtet, ausgewer- tet und sondiert. Bei diesem Vorhaben setzt die VLW erneut auf die Expertise der IGC Ingenieurgemeinschaft Cossebaude GmbH, die bereits die beiden Wohnanla- gen Rudolf-Breitscheid-Straße 22-26 so- wie Neuer Weg 1/3 betreut haben. Auch für dieses Sanierungsprojekt gibt es analog der Delitzscher Straße 3 und 7 Landesför- dermittel aus der Richtlinie preisgünsti- ger Mietwohnraum. Das heißt, dass die 35 entstehenden Wohnungen preisgebunden sind und nur mit einem weißen Wohnbe- rechtigungsschein angemietet werden können. Sonstige Vorhaben und Planungen Neben den großen Projekten gibt es in Reudnitz noch ein kleines Vorhaben, was seit März 2025 läuft. Die Häuser Carpzov- straße 35/37, Wolfshainer Straße 2 und Fuchshainer Straße 8 werden strangweise saniert. Neben der energetischen Aufwer- tung durch neue Fenster, Kellergeschoss- deckendämmung und der Sanierung bis- her leerstehender Wohnungen wurde ein FW-Anschluss in den Häusern hergestellt, welcher zukünftig schrittweise die einzel- nen Stränge der genannten Häuser versor- gen soll. Seit 2024 laufen auch die Vorbereitungen für den Anbau von 32 Balkonen in der Lö- bauer Straße 71-73. Bei diesem Vorhaben befi nden wir uns in der fi nalen Abstim- mung des Generalplaner-Vertrags. Ge- planter Baubeginn ist für den Mai 2026 avisiert. So soll es einmal aussehen: Visualisierung der Häuser in der Zeppelinstraße 21–27 11

GUTE ZEIT 13 nen Elblandschaften bei bestem Wetter genossen. Jeder schöne Tag geht einmal zu Ende. Daher wechselten dann alle vom Wasser auf die Straße in Form der Heimrei- se per Bus. Ein wunderbarer Ausfl ug, der, so war es zu hören, allen Beteiligten viel Spaß bereitet hat. Übrigens: Nach der Ausfahrt gab es die Anregung, dass Touren, die an den Stand- orten Schkeuditz und Grünau im Rahmen der Streckenführung wieder vorbei füh- ren, künftig so geplant werden, dass die Busse erst vom Leipziger Hauptbahnhof starten und dann in Schkeuditz bzw. Grü- nau Halt machen. Diesen Hinweis nehmen wir gern auf und werden für die Fahrt nach Jena einen entsprechenden „Probelauf" starten. Am 10. Mai 2025 war außerdem wieder Wanderzeit. Bei dieser Tour war die Nach- frage eher überschaubar. Florine Müller begleitete die Runde entlang des Roten Wegs von Mockau über Taucha bis zur Riesaer Straße. Die Stimmung bei Leos Rucksacktruppe war bestens und nach gut fünf Stunden waren ordentlich Kilometer in den Beinen. Weiter geht es auf dem Blauen Weg am 27. September 2025 und mit den Touren nach Jena am 29. November und 13. De- zember 2025. Stand jetzt ist die Busfahrt komplett ausgebucht.

7 8 9 10 15 16 13 14 dein Oberkörper aufrecht ist. Das Hand- tuch bleibt dabei gestreckt über dem Kopf. Senke dich langsam und kontrolliert wieder ab. 3x12 Wiederholungen pro Seite -> Diese Übung kräftigt deine Bauch- muskulatur und sorgt für eine stabile Körpermitte. P.S.: Du kommst noch nicht ganz nach oben? Kein Problem – geh einfach so weit, wie es für dich angenehm ist. Auch kleine Bewegungen stärken deine Mitte! 8. Schulterbrücke mit Handtuch 15+16 Lege dich auf den Rücken, die Beine auf- gestellt, das Handtuch straff mit beiden Händen über oben. Spanne Bauch und Po an und hebe dein Becken nach oben, bis dein Körper eine gerade Linie bildet – von den Knien bis zu den Schultern. Zie- he gleichzeitig das Handtuch in Richtung Hüfte. Halte die Position kurz, dann senke das Becken langsam wieder ab. 3x12 Wiederholungen pro Seite -> Die Übung stärkt deinen Rücken, den Po und die hintere Oberschenkelmuskulatur – ideal für mehr Stabilität im Alltag. 9. Dehnung an der Stuhllehne 17+18 Stell dich hinter einen stabilen Stuhl und halte dich mit beiden Händen an der Lehne fest. Geh mit den Füßen einen Schritt zu- rück und beuge dich mit geradem Rücken nach vorn, bis deine Arme gestreckt sind und dein Rücken eine Linie mit den Armen bildet. Halte die Position für ein paar Atem- züge und spüre die Dehnung in Schultern, Rücken und den Beinrückseiten. Halte diese Dehnung nach deinem Gefühl. So wie es dir gut tut. -> Diese Übung lockert den gesamten Rü- ckenbereich und sorgt für mehr Beweg- lichkeit – perfekt zum Ausklang des Trai- nings. 17 18 11 12 15

GUTE ZEIT Straßennamen kurz erklärt: Scheffelstraße Erneut widmen wir uns in dieser Reihe ei- ner historisch interessanten Straße Leip- zigs, dieses Mal der Scheffelstraße. Sie befi ndet sich im Ortsteil Connewitz im Stadtbezirk Süd. Joseph Victor Scheffel (ab 1876 von Scheffel) wurde am 16. Februar 1826 in Karlsruhe geboren. Er war ein im 19. Jahr- hundert viel gelesener deutscher Schrift- steller und Dichter. Er schrieb Erzählun- gen, Versepen und bekannte Liedtexte. Und er war indirekt der Schöpfer des Be- griffes „Biedermeier". Scheffel studierte von 1843 bis 1847 in München, später in Heidelberg und dann in Berlin Rechtswissenschaft. Zudem beleg- te er germanische Philologie und Literatur. Er legte das juristische Staatsexamen in Heidelberg ab und promovierte 1849 zum Doktor der Rechte. Infolgedessen arbeite- te er an mehreren großherzoglichen Äm- tern, gab jedoch die juristische Laufbahn auf, um sich 1854 für die freigewordene Stelle als Dozent für deutsche Literatur an der Universität Zürich zu bewerben. Da dieses Vorhaben scheiterte, ging er zurück nach Heidelberg. Scheffel zeigte eine lebenslange tiefe Zu- neigung zu seiner Cousine Emma Heim. Sie soll ihn zu seinem Erstlingswerk „Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein" (1854) inspiriert haben. Die un- erfüllte Liebe spiegelte sich ebenfalls in seinem Roman „Ekkehard" (1855) wider, der auf der Lebensgeschichte des St. Galler Mönchs Ekkehard II beruht. Sowohl die Versnovelle als auch der Roman, eine Geschichte aus dem 10. Jahrhundert, zei- gen Scheffel als frischen und humorvollen Dichter, der aufgrund seiner inneren An- schauung und genauer historischer Stu- dien verschiedene Zeiten und Zustände lebendig schildern kann. Nachdem der Dichter eine zeitlang in Mün- chen und als Bibliothekar in Donaueschin- gen gelebt hatte, ließ er sich dauerhaft in seiner Vaterstadt Karlsruhe nieder und heiratete 1864 Caroline Freiin von Malsen, Tochter des bayrischen Gesandten am ba- dischen Hof. Scheffels Lieder aus dem Engern in Hei- delberg (1861) wurden in der Folgezeit zwei- mal erweitert und unter dem Titel „Gaude- amus!" (1868) sehr erfolgreich vermarktet. Die humoristischen Texte und Balladen, die teils seit Jahren anderweitig veröf- fentlicht waren, fanden wegen ihrer geist- reichen Frische und ihres kecken studen- tischen Tons außerordentlichen Beifall. Zu seinem 50. Geburtstag wurde Scheffel durch Großherzog Friedrich I. von Baden in den badischen erblichen Adel erhoben. Scheffel erhielt zu Lebzeiten die Ehren- bürgerschaft von Säckingen, Radolfzell und Heidelberg. Nachdem er die letzten Jahre seines Le- bens zurückgezogen und durch eine fort- schreitende Gehirnerkrankung behindert in seiner Villa bei Radolfzell am unteren Bodensee zugebracht hatte, starb er am 9. April 1886 in Karlsruhe. Er wurde auf dem Karlsruher Hauptfriedhof begraben. Scheffel war zur Zeit des Wilhelminismus ein viel gelesener Autor. Er vereinigte in seinen Werken die beiden Grundströmun- gen des damaligen Zeitgeistes, bürgerli- che Bildungsbefl issenheit und nationale Begeisterung. Seine historischen Epen und Erzählungen haben wahrscheinlich nicht unwesentlich zu dem seit der Bis- marckzeit aufkommenden Selbstbild der Deutschen als einer altfränkisch biederen, ungekünstelt zuverlässigen und ernsthaft strebsamen Nation beigetragen. Der Be- griff „Biedermaier" war aus zwei seiner Gedichte heraus entstanden, die er 1848 veröffentlichte. Scheffels Studentenlieder, die in die Kom- mersbücher eingegangen sind, haben das Bild vom lebenslustigen und humorvollen Dichter Scheffel mitgeprägt.IIhm zu Ehren entschied man bereits Ende 1899 die man bereits Ende 1899 die Straße in Leipzig ➜ ➜ zu benennen. n. 17

Minigolfanlage GUTE ZEIT Parkbühne zum WGT Glashaus mit großem Biergarten Gegenwart In den Jahren nach 2000 wurden die eins- tigen Kulturparkangebote reaktiviert. Im Sommer stellt die Parkbühne bei Konzert- und Kinoaufführungen einen besonderen Anziehungspunkt dar und ist auch einer der Open-Air-Veranstaltungsorte für das Wave-Gotik-Treffen. Das Parkcafé (jetzt Restaurant „Glashaus“) hat wieder seinen Betrieb aufgenommen. Der große Spiel- platz an der Rennbahn im Scheibenholz wurde neu gestaltet (inkl. Imbiss) und ge- hört zu den beliebtesten der ganzen Stadt. Am rekonstruierten historischen Musik- pavillon entstand ein Bier- und Cafégar- ten mit öffentlichen Veranstaltungen. Die asphaltierte Anton-Bruckner-Allee gilt als beliebter Treffpunkt der Skater. Und Domizil des Leipziger Schachvereins ein Kanuverleih am Rennbahnsteig lässt von dort aus Leipzigs Wasserstraßen per Boot erkunden. Über das ganze Jahr hin- weg fi nden Feste und Messen aller Art auf dem Parkgelände statt. Die Parkbühne befi ndet sich auf dem Ge- lände des damaligen Albertparks. Seit dem Sommer 1955 fanden dort unterschied- lichste Veranstaltungen statt: Freilicht- kino, sommerliche Theateraufführungen der Leipziger Hochschulen, Chorauftrit- te, Sommerfi lmtage, Ausstellungen und Konzerte aus Rock, Pop, Volksmusik oder Schlager. Nachdem es um die Wende- zeiten stiller um die Parkbühne wurde, wurde der Betrieb im Jahr 2000 wieder aufgenommen und die Freilichtbühne er- aus wachte ihrem Dorn- röschenschlaf. Sie wurde auch für große Stars wieder salon- fähig gemacht. So erhielt z. B. die Bühne eine große Über- dachung. Mit 3.000 Stehplät- zen ist sie zu einer der gro- ßen Open-Air- P a r k b ü h n e n des Landes ge- worden. Musikpavillon Wer Minigolf spielen möchte, kann zum Zentrum für Gesundheitssport BSV AOK gehen. Der Weg dorthin führt über die Sachsenbrücke. Die Brücke ist übrigens beliebter Generationen-Treffpunkt – ob beim Plausch mit Freunden, beim Zuhö- ren der Straßenmusik oder einfach beim Beobachten der Radfahrer und Passanten. Die Minigolfanlage ist eine moderne, wett- kampftaugliche Spielanlage, die 18 Bah- nen umfasst und wunderschön in den Park integriert wurde. Also, auf geht´s ... in den Clara-Park! 19

– nicht nur im Rückblick, sondern vor allem mit dem Blick nach vorn unter der aktuellen Markt- und Wirtschaftslage. Das gelingt uns mit starken Veranstaltungen in Leipzig und an anderen Messeorten, mit Fach- und Pu- blikumsmessen, mit Kongressen, mit neuen Formaten, mit internationalen Partnerschaf- ten und mit dem Mut, immer wieder neue Wege zu gehen. Und wenn man dann spürt, wie die Konzepte für Stadt und Messe auf- gehen, dann ist das keine Last, sondern eine tolle Bestätigung für das gesamte Team, aber auch für mich als Geschäftsführer. Gerade in der Coronazeit wurde die Bedeu- tung von Messen, oder generell sogenann- ter Livekommunikation, in Frage gestellt und auch in diesem Bereich das Zeitalter des Digitalen ausgerufen. Heute sehen wir, dass die direkte, persönliche Begegnung ein Grundbedürfnis des Menschen ist, Konzerte und Events boomen und dass auch Messen, wie z. B. die Leipziger Buchmesse, eine ein- drucksvolle Renaissance erleben. Wo sehen Sie hier die Chancen für die Leipziger Messe und insgesamt die Messestadt Leipzig? In der Coronazeit wurden wir oft gefragt, ob es Messen überhaupt noch braucht. Die Antwort ist heute klarer denn je – ja! Der Mensch ist ein soziales Wesen und Men- schen wollen sich persönlich treffen und austauschen. Das gemeinsame Erleben, das Fachsimpeln, das zufällige Gespräch am Messestand oder beim Kaffee – das kann kein digitales Format der Welt erset- zen. Genau darin liegt auch die große Stärke – und Chance – für Leipzig. Denn unse- re Stadt ist nicht nur ein Messeplatz, sie ist ein Begegnungsort mit Geschichte, mit Atmosphäre und mit einer kulturellen Tiefe, die man spürt, sobald man hier an- kommt. Wir sehen, wie unsere Veranstaltungen wieder wachsen, wie etwa die Leipziger Buchmesse nach der pandemiebedingten Pause stärker zurückgekehrt ist, als viele erwartet hätten. Warum? Weil Menschen sich treffen wollen – um Bücher, Ideen, In- novationen, Produkte oder einfach Gedan- ken auszutauschen. Unsere Aufgabe als Messemacher ist es, die Räume für jede Messe immer wieder neu zu erfi nden: relevant, inspirierend, gastfreundlich. Wenn uns das gelingt – und ich bin überzeugt, dass wir da weiter- hin auf dem richtigen Weg sind – dann wird Leipzig auch durch die Leipziger Messe in Zukunft ein Magnet bleiben. Für Branchen, für Märkte – und für Menschen. Letzte Frage, diese Rubrik heißt ja „In der guten Stube …“ – was ist Ihr Lieblingsort in GUTE NACHBARN Leipzig, vom Messegelände natürlich abge- sehen? Also, wenn ich das Messegelände einmal ausklammere – was mir ehrlich gesagt nicht ganz leichtfällt –, dann ist mein Lieblingsort in Leipzig ganz klar die KON- GRESSHALLE am Zoo. Warum? Weil sich dort vieles verbindet, was Leipzig für mich ausmacht: Histori- sches, Architektur, Kultur, Wissenschaft, Innovation – und natürlich Begegnung und Lebensfreude. Wir haben die KONGRESS- HALLE vor zehn Jahren als Kongresszent- rum neu eröffnet, sie war über Jahrzehnte außer Betrieb. Heute ist sie ein lebendiger Ort mitten in der Stadt, direkt am Rosental und am Zoo, und wird von Menschen aus Leipzig, aus Deutschland und der ganzen Welt besucht und genutzt. Wenn ich in der KHL – so unsere interne Abkürzung – bin und es der Terminplan erlaubt, setze ich mich gern auf die Trep- pen vor dem Eingang oder schaue aus dem Turmzimmer auf das bunte Treiben der Straße und der Stadt – das ist dann meine persönliche „gute Stube“. Her Buhl-Wagner, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. 21

GUTE UNTERHALTUNG UMSCHAU-Quiz Rätseln und gewinnen Sie mit! Als Leipziger erraten Sie sicher den Ort, der sich auf dem abge- bildeten Detail befi ndet. Schrei ben Sie uns. Unter allen richtigen Ant worten verlosen wir unter Ausschluss des Rechtsweges drei Gutscheine von Wunschgutschein im Wert von je 50,- Euro. Unter allen richtigen Ein sen dun gen haben wir drei Ge winner er- mittelt: Sylke Wahl, Renate Luda und Edda Bartels. Sie erhalten je einen Wunschgutschein im Wert von 50,- Euro. Herzlichen Glück wunsch! Wo in Leipzig befi ndet sich das abgebildete Detail auf dem Foto? Notieren Sie die Lösung einfach auf der Antwortkarte auf dieser Seite und senden Sie diese bis 3. September 2025 an: VLW eG, Christian Glöck- ner, Hartzstraße 2, 04129 Leip- zig oder per E-Mail an: cgloeckner@vlw-eg.de. Auch in der vorherigen Ausga- be der UMSCHAU wollten wir wissen, wo genau sich das ab- gebildete De tail be fi ndet. Der veröffentlichte Bild aus schnitt zeigte die „Goldene Ananas“ – expressionistischen Dachabschluss, der das Grassi- museum krönt – am Johannis- platz 5-11 in 04103 Leipzig. den Bitte hier die Lösung der Quiz-Frage eintragen, aus- schneiden und an die VLW schicken. Einsendeschluss ist der 3. September 2025. Die Auslosung der Ge win ner erfolgt unter Ausschluss des Rechts weges. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Lösung UMSCHAU-Quiz S. 23: Bitte frei- machen. Bitte nebenstehende Karte ausfüllen, ausschneiden und auf eine Postkarte kleben. Vor-, Zuname: Straße, Nr.: PLZ, Ort: E-Mail: An: Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft eG Christian Glöckner Hartzstraße 2 04129 Leipzig 23